Kolleg St.Josef, Salzburg-Aigen
Priester.Leben.Stärken – Priester.Stärken.Leben

Lieber Bruder im priesterlichen Dienst!

Der Herr hat uns zugetraut, heute Priester zu sein, er hat es uns zugetraut in einer Situation, die wir alle kennen. Kirche und Gesellschaft verändern sich, pastorale Strukturen sind im Umbruch: Pfarreien werden abgeschafft, anderswo werden sie
zusammengelegt, Seelsorgeeinheiten entstehen und während sie noch im Entstehen sind, wird im Hintergrund bereits die Zusammenlegung dieser Seelsorgeeinheiten geplant zu noch größeren Einheiten.

Mittendrin wir Priester in immer geringerer Zahl, oft genug überfordert, überarbeitet, frustriert, in Krise. Was heißt es, auf diesem Hintergrund Priester zu sein, darauf zu vertrauen, dass Christus mich heute für diese Situation und in ihr braucht?

Seinen Jüngern gab Jesus noch vor seiner Passion eine Verheißung mit auf den Weg, die Verheißung vom Joch, das nicht drückt, und von der Last, die leicht ist (vgl. Mt 11,29f). Glauben wir ihm?
Wir Missionare vom Kostbaren Blut wollen im Kolleg St. Josef einen Raum schaffen, wo der Priester in seinem ganzen Sein, mit all seinen Freuden und Nöten, mit seinen Visionen und Ängsten vorkommen darf. Wir haben das vorliegende Programm ins Leben gerufen, um Priester zu ermutigen und zu stärken, damit sie auch heute Zeugnis geben von der Hoffnung, die sie bewegt. Die Welt braucht dieses Zeugnis mehr denn je!

Wir fühlen uns Ihnen verbunden und freuen uns auf Ihr Kommen! Gottes Segen!
P. Georg Wiedemann, C.PP.S.

Ps 4,2 „Du hast mir Raum geschaffen, als mir Angst war“

Wer sind wir?

Wir Missionare vom Kostbaren Blut sind eine internationale katholische Kongregation, gegründet vom Heiligen Kaspar del Bufalo 1815 in der Abtei San Felice in Giano, Umbrien.

Als brüderliche Gemeinschaft nehmen wir teil am missionarischen Auftrag der Kirche in der Verkündigung des Wortes, in der Sorge um die Würde des Menschen, um Frieden, Versöhnung und Gerechtigkeit.

Ein großes Anliegen unseres Gründers war es, den Priestern Kraft und Mut zu geben, um ihre Berufung dauerhaft und erfüllt zu leben.

Das Kolleg St. Josef besteht als internationales geistliches Zentrum bereits seit vielen Jahren. Zahlreiche Priester und Ordensleute, Gläubige und Gott-Suchende finden hier Annahme und ein Miteinander-Gehen auf dem Weg des Lebens.

Unsere Leitsätze:

Wir sind überzeugt, dass die priesterliche Existenz auf einem Ruf gründet, dass jeder Priester im Glauben bereits eine Antwort auf diesen Ruf gegeben hat und zwar mit seiner ganzen Existenz – so bruchstückhaft und zerbrechlich sich dies in seinem Leben auch anfühlen mag.
Priesterliches Leben gelingt, solange diese Grundkoordinaten stimmen. Das ist Gnade. Sie erfordert ein starkes Maß an Mittun. Dazu ist uns jede Hilfe, ob sie uns von den Humanwissenschaften, von der Psychologie, von Theologie und Philosophie oder Medizin zur Verfügung gestellt wird, eine selbstverständliche Verpflichtung.

Daraus ergibt sich
  • unser ganzheitlicher Ansatz
  • die Interdisziplinarität unserer Arbeitsmethode und
  • unsere Auswahl kompetenter und erfahrener Fachleute
„Gewiss sind wir alle gerufen, als Verkünder des Evangeliums zu wachsen….In jedem Fall sind wir alle gerufen, den anderen ein klares Zeugnis der heilbringenden Liebe des Herrn zu geben, der uns jenseits unserer Unvollkommenheiten seine Nähe, sein Wort und seine Kraft schenkt und unserem Leben Sinn verleiht.“ Papst Franziskus, Evangelii Gaudium 121

Unser Angebot:

Dieses Programm richtet sich an alle Diözesan- und Ordenspriester, die sich Zeit nehmen wollen für ihre Berufung als Priester, für eine persönliche Bestandsaufnahme und Entwicklung von Lebensperspektiven.

1. Säule: Stärkung

Exerzitien und Kurz Exerzitien
Unsere Exerzitien, die speziell für Priester angeboten werden, dienen dazu, die priesterliche Berufung zu stärken und Raum zu schaffen, in dem Hoffnung, Heilung und Versöhnung erfahrbar sind. Sie werden begleitet von erfahrenen Exerzitienleitern. Gelegentlich finden die Exerzitien in Zusammenarbeit mit einer Fachkraft aus dem psychosozialen Bereich statt.

Supervision und Coaching
Eine Gruppe von Priestern trifft sich einmal im Monat zur Supervision. Es gibt auch die Möglichkeit zu Einzelsupervision und Coaching.
 Supervision ist eine spezifische Form, die berufliche, pastorale Tätigkeit zu reflektieren. Sie bietet die Möglichkeit, sich neue Sichtweisen zu erarbeiten, sich aus Verstrickungen zu lösen, Kooperation in Teams und Gruppen zu fördern, Konflikte konstruktiv zu bearbeiten, nachhaltige Lösungen zu finden und das Handeln nach Werten zu beleben.

Kurz- und Langzeitaufenthalt im Missionshaus
Das Kolleg St. Josef bietet für Priester auch die Möglichkeit zu einem kürzeren oder längeren Aufenthalt (ein paar Tage bis max. 4 Monate) im Missionshaus, um neu Kraft zu tanken und sich zu erholen. In dieser Zeit können Sie am Gemeinschaftsleben
teilnehmen oder sich in die Stille zurückziehen. Sie können eine geistliche Begleitung in Anspruch nehmen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zu ärztlicher und psychotherapeutischer Unterstützung, Supervision und Coaching von erfahrenen Fachkräften.

2. Säule: Lebenskultur

Seminartage
Im Kolleg St. Josef werden auch immer wieder Seminartage angeboten, die die Lebenskultur des Priesters und wichtige aktuelle Themen des pastoralen Dienstes und Lebensumfeldes des Priesters betreffen.

Themenbereiche sind u. a. Lebenskultur des Priesters, Konfliktmanagement und Gesprächskultur, Identitätsseminare, Persönliche Beziehungsgestaltung als Priester: Gesunde Beziehungen und Abgrenzung, Leibverhältnis, Umgang mit dem eigenen Körper.(Ernährung, Gesundheit, Sexualität).

3. Säule: Gebet

Einübung in das Ruhegebet / Jesusgebet
Das Jesusgebet („Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme Dich meiner!“) ist einer der größten Schätze der Ostkirche, dessen Wurzeln schon im Neuen Testament liegen. Es hat sich dann in den ersten Jahrhunderten des Christentums unter den ersten Mönchen in den Wüsten von Ägypten und Palästina entwickelt.

Ganz konkret hilft uns das Jesusgebet, unsere „Mitte“ zu finden, d.h. die Gegenwart Gottes in uns zu berühren und so den wahren Frieden und die Freude des Herzens zu erlangen. In unserer heutigen Zeit brauchen wir eine feste Verankerung in Christus, um in einer verwirrten Welt ein wirklich Christus-Bezogenes Leben zu führen.
Ziel des Kurses ist eine Einführung in das Ruhegebet und eine Ausbildung darin, das Ruhegebet auch andere zu lehren.

4. Säule: Liturgie

Einführung ins Lesejahr
Jedes neue Kirchenjahr steht unter einem ganz besonderen Anspruch, wie z.B. das Jahr der Barmherzigkeit. Bei den Einführungen ins Lesejahr geht es um eine Hilfestellung für die Praxis, um den existentiellen Vollzug dessen, was die Kirche uns im kommenden Kirchenjahr zu leben aufgibt, mit den dazugehörigen Feierformen.


 
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