Kolleg St.Josef, Salzburg-Aigen

 
Heilung als Auftrag der Kirche 
P. Ghislain Roy in Salzburg

p-roy-2

P. Roy ist ein Schüler von P. Emiliano Tardif und steht wie dieser im Ruf, ein besonderes Charisma der Heilung zu besitzen. Er hielt vom 9.-11. November Exerzitien mit rund 40 Priestern und Seminaristen im Kolleg St. Josef in Salzburg-Aigen. Danach nahmen am Wochenende 150 Gläubige an den Exerzitien teil. Donnerstagabend gab es einen Segnungsgottesdienst in St. Martin in Liefering.

Selten ist das Kolleg St. Josef so voll, wie an den Tagen, wenn P. Ghislain Roy hier seine Exerzitien hält. Der einfache, bescheidene Diözesan-Priester aus Quebec in Kanada, der heuer sein 30-jähriges Weihejubiläum feiert, reist seit etwas mehr als fünf Jahren um die ganze Welt. Er predigt, hält Einkehrtage, betet mit den Menschen und feiert die heilige Messe mit ihnen. Er ist ein Schüler von Emiliano Tardif MSC (1928-1999), der selbst schon mehrmals in Salzburg war. Tardif, dessen Seligsprechungsprozess im Laufen ist, war ein charismatischer Prediger, dem nachgesagt wird, dass er die Gabe der Heilung hatte.

P. Roy steht im Rufe, diese Gabe auch zu besitzen. Tausende Menschen besuchen seine Messen. Gerade kommt er aus Chile an, wirkt frisch und gut gelaunt, obwohl sein dicht gedrängtes Programm ihm kaum einen Tag Ruhe gönnt. Seine Veranstaltungen sind immer ausgebucht. Die vielen Menschen suchen einen Ort, wo sie ihre kleinen und großen - und oft sehr großen - Leiden hintragen können, wo sie Stärkung, Trost und Heilung finden.


Sabine Prenn hat P. Ghislain Roy zu einem Interview getroffen:

Was ist ihre Aufgabe?
P. Roy: Meine Aufgabe ist es, zu predigen, zu beten, die Messe zu feiern. Ich wurde von meinem Kardinal (Gérald Cyprien Kardinal Lacroix, Anm.) freigestellt, mich nur noch diesem Dienst zu widmen. Auf der ganzen Welt werde ich zu Exerzitien eingeladen.

Wie sind sie zu dieser besonderen Aufgabe gekommen?
P. Roy: Das war nicht immer so. Das mache ich erst seit gut 5 Jahren. Ich habe lange nach meiner Identität als Priester gesucht. Ich habe sie dann in der Bibel gefunden. Jesus selbst predigte, er betete und er heilte Kranke. Das war es, was ich leben wollte. 
Es gibt zwei Dinge, die mich in meinem Leben besonders inspiriert haben. Zum einen waren das meine Begegnungen mit P. Emiliano Tardif. Ich spürte immer, dass ich das, was er tat, auch tun möchte. Zum anderen sind das die Schriften der italienischen Mystikerin Luisa Picaretta, die viel über den göttlichen Willen schrieb. Ich sehe meinen Auftrag darin, den Menschen diese Botschaft zu bringen. Seit dem ich das tue habe ich eine unglaubliche Freude, Frieden und Kraft in mir.

Zahlreiche Menschen strömen zu Ihren Vorträgen und Messen. Sie suchen nach Heilung. Wie geht das vor sich?
P. Roy: Alles geht von der Annahme des göttlichen Willens aus, um das Gebet Jesu’ „dein Wille geschehe“. Es geht um die Sehnsucht, im göttlichen Willen zu leben. Das ist alles, was wir tun können und müssen. Das ist die größte Heiligkeit. Das ist das, wohin ich die Menschen führen will. Von hier geht dann Heilung aus. Das kann ich nicht selbst tun. Ich kann nur versuchen, den Menschen für den göttlichen Willen zu öffnen und alle Blockaden dafür wegzuräumen. Das ist mein Dienst.

Was sind das für Blockaden?
P. Roy: Das ist alles, was den Menschen daran hindern, mit Gott verbunden zu sein; das sind die Verletzungen der Seele, die Sünden, die negativen Einflüsse, die von außen auf den Menschen eindringen oder in seiner Vergangenheit, in seiner Kindheit, ja selbst im Mutterschoß auf ihn eingedrungen sind. Ich bete mit den Menschen um Heilung dieser Blockaden.

Sie arbeiten in Kanada auch in sogenannten „Zentren der Barmherzigkeit“ können Sie uns darüber erzählen?
P. Roy: Wir haben bereits fünf solche diözesanen Heilungszentren in Quebec. Das sind Orte der Kirche zu denen Menschen, auch viele Priester und Ordensleute kommen, um Heilung für ihre Seele zu finden. Wir arbeiten als Seelsorger mit Psychotherapeuten nach der Agapétherapie zusammen. Diese Therapieform ist ein Weg der inneren Heilung durch die Liebe Gottes. Wir erzielen damit phänomenale Ergebnisse. Für diese Erfahrung zentral sind die Vergebung und das Gebet. Vergeben zu können, löst die inneren Blockaden. Diese Blockaden frei zu setzten ist ein wichtiges Mittel zur Heilung – seelisch, aber auch körperlich.

Wie ist ihre Beziehung zu P. Emiliano Tardif?
P. Roy: Ich kenne ihn schon sehr lange. Unsere beiden Elternhäuser sind nur ein paar Kilometer voneinander entfernt. Er war oft in Quebec. Ich war immer bei seinen Messen. Habe ihn dann auch in der Dominikanischen Republik besucht und mit ihm dort gearbeitet. Aber nur für kurze Zeit. Ich hatte ja meine Aufgaben in Kanada. Er hat mich immer durch seine Einfachheit und Demut beeindruckt, weil er sich nie in den Vordergrund drängte. Er hat mir zu verstehen gegeben: Alle Priester können solche Gaben haben, wie er. Gott gibt uns diese Geschenke.

Sie arbeiten auch viel mit Priestern. Was ist hier Ihr besonderes Anliegen?
P. Roy: Ich will die Priester in ihrer Berufung stärken. Den Menschen in ihrem Leid beizustehen und ihnen zu helfen, ist eine wichtige Aufgabe der Kirche. Ich bin davon überzeugt, dass wir in der Kirche alles haben, was wir brauchen, um den Menschen Heilung zu bringen: die Eucharistie und die Anbetung. Wir müssen diese Gaben wieder entdecken. Wir müssen den Menschen helfen, die Liebe Gottes in der Eucharistie und in der Anbetung spüren zu können.




 
© 2024: Kolleg St. Josef     Tel. +43 (0)662 623417-0
site by bitsandpixAGB    Datenschutz